Endlich schwanger! Vom Wunsch zur Wirklichkeit
Wenn sich zwei Menschen entschließen, eine Familie zu gründen, entstehen viele Fragen: Ob alles gut geht? Was ist, wenn es nicht klappt? Was kann ich selbst tun, um mich auf eine Schwangerschaft vorzubereiten? Und viele Fragen mehr.
„Ja, ich will ein Baby!“ – Dank moderner Geburtenkontrolle ist das heute von den meisten Paaren ein bewusst gefasster Entschluss, der dann möglichst schnell in die Tat umgesetzt werden soll. Hilfreich dabei ist das Wissen um den Zyklus der Frau. Neben dem richtigen „Timing“ spielen gesunde Ernährung, Fitness und Stressbalance eine große Rolle. Bei 60% der Paare kommt es bereits in den ersten sechs Monaten ungeschützten Verkehrs zu einer Schwangerschaft und vor Ablauf eines Jahres können sich annähernd 85% der Paare über eine Schwangerschaft freuen.
Die fruchtbare Phase im Leben
Die fruchtbare Phase im Leben einer Frau beginnt mit Einsetzen der Menstruation und endet mit der Menopause. Im Alter von 20 bis 30 Jahren liegt die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, mit ca. 30% pro Monatszyklus am höchsten. Nur an vier bis fünf Tagen im Menstruationszyklus kann ein Kind gezeugt werden: Die Eizelle ist maximal 24 Stunden lang befruchtungsfähig, die Spermien jedoch mehr als drei Tage. Die größte Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, hat die Frau zwischen dem 12. und 15. Zyklustag; vorausgesetzt Frau hat einen regelmäßigen Zyklus.
Die Kontrolle über den Zyklus
Um in Erfahrung zu bringen, wie der Zyklus der Frau verläuft, kann es helfen einen Zykluskalender zu führen. Einige Frauen messen auch die Temperatur nach dem Aufstehen, die sogenannte Basalttemperatur. Die Körpertemperatur steigt während des Eisprungs um ca. 0,5°C an. Auch ein Indiz für die Fruchtbarkeit ist die Veränderung des Zervixschleims. Dieser nimmt während den fruchtbaren Tagen zu, wird dünnflüssig, glasklar und ist „spinnbar“ bzw. zieht Fäden. Außerhalb der fruchtbaren Tage verschließt der Zervixschleim in Form eines Pfropf den Muttermund, um Bakterien fern zu halten. Damit versperrt er aber auch den Spermien den Weg.
Online sind einige Angebote zu finden, die helfen den eigenen Zyklus besser kennenzulernen, wie beispielsweise Eisprungrechner, Menstruationskalender und verschiedenste APPs. Eine Bewertung zu manchen Zyklus-Apps finden Sie auf der Webseite von Stiftung Warentest. Diese testeten 2017 unter dem Titel Fruchtbare Tage bestimmen Zyklus-APPs und konnten Empfehlungen aussprechen. Ebenfalls unterstützend kann ein Ovulationstest sein, der im Drogeriemarkt oder der Apotheke erhältlich ist. Dieser misst die Konzentration des Hormons, das die Fortpflanzung unterstützt (luteinisierendes Hormon) und das ca. 24 – 36 Stunden vor dem Eisprung stark erhöht ist.
Tipps zur Fruchtbarkeitsförderung
- Frauen mit Kinderwunsch sollten Stress aus dem Weg gehen. Innere Ruhe, ein regelmäßiger Tagesablauf und viel frische Luft sind jetzt angesagt. Hier finden Sie ein paar Ideen zur Entspannung.
- Eine ausgewogene Ernährung mit frischen Zutaten kann helfen, die weibliche Fruchtbarkeit zu fördern. Informieren Sie sich hier, was eine ausgewogene Ernährung ausmacht.
- Achten Sie auf sich und suchen Sie bei Entzündungen und Infektionen im Genitalbereich umgehend einen Facharzt auf. Erkrankungen können eine Schwangerschaft verhindern.
- Verzichten Sie auf Zigaretten, Alkohol und übermäßigen Kaffeegenuss. Das gilt auch für Männer: Alkohol und Nikotin beeinflussen die Zeugungskraft!
Was ist, wenn es nicht klappt?
Trotz regelmäßigen ungeschützten Geschlechtsverkehrs, Zykluskalender, Ovulationstest und APP kann es bis zu zwei Jahre dauern, bis eine Schwangerschaft eintritt. Sollte es nach zwei Jahren noch nicht geklappt haben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um herauszufinden welche Ursache der unerfüllte Kinderwunsch hat. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit gleich hoch, ob die Ursache beim Mann oder der Frau liegt. Ursachen können hormonelle Störungen, organische Erkrankungen, psychische Probleme sowie Stress und Hektik sein. In einigen Fällen kann aber auch keine Ursache festgestellt werden. Für die betroffenen Paare, ca. jedes fünfte Paar in Deutschland, stellt der unerfüllte Kinderwunsch in aller Regel eine große psychische Belastung dar. Dank medizinischer Forschung und modernster Technik kann aber gegen einen unerfüllten Kinderwunsch heute einiges getan werden. Unter anderem zählt hierzu die künstliche Befruchtung.
Ihre BKK unterstützt Sie!
Ihre BKK unterstützt Sie bei der Diagnose Kinderlosigkeit. Dazu gehören die Kosten, die entstehen, wenn Sie sich in einer Kinderwunschklinik vorstellen, um sich über mögliche Behandlungen zu informieren. Hormonbehandlungen, die zur Verbesserung der Eizellreifung dienen, werden ebenfalls von Ihrer BKK übernommen. Unter bestimmten Voraussetzungen bezuschusst Ihre BKK eine reproduktionsmedizinische Behandlung wie In-Vitro-Befruchtung (Befruchtung im Reagenzglas) oder Insemination (Übertragung des männlichen Samens in den Genitaltrakt der Frau) auch über den gesetzlich festgelegten Rahmen hinaus. Informieren Sie sich direkt bei Ihrer Betriebskrankenkasse.
Weitere hilfreiche Informationen zum Thema unerfüllter Kinderwunsch finden Sie auf folgenden Webseiten:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Die Kinderwunschseiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bieten Informationen zu körperlichen Vorgängen der Fortpflanzung, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten bei unerfülltem Kinderwunsch.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Die kostenlose Broschüre „Sehnsucht nach einem Kind – Möglichkeiten und Grenzen der Medizin“ können Sie sich hier runterladen.
Fachverband für psychosoziale Kinderwunschberatung: Hier finden Sie unter dem Reiter „für Ratsuchende“ eine Onlinesuche für Beratungsstellen in Ihrer Nähe.
BKK Landesverband Bayern: BKK Kinderwunsch unterstützt mit Kassenleistungen außerhalb der Regelversorgung bei einem unerfüllten Kinderwunsch. Das Angebot besteht aktuell in Bayern und wird zeitnah bundesweit zur Verfügung stehen.
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